Landkreis Nordhausen

4101 Der Bergbau um Steigerthal
Jahrhundertlanger Bergbau prägte das Gebiet um Steigerthal, so befanden sich hier Marienglasgruben, Kalkstein-, Alabaster-, Anhydritstein- und Gipssteinbrüche.
Marienglas, (früher auch Spiegel - Stein , Frauen - Eis - oder Glitzer Spat)
ist kristalliner Gips, den man in verschiedenen Stärken spalten kann und dem Fensterglas ähnliche Scheiben erhält. Im Mittelalter wurde es als Ersatz für Fensterglas und zum Schutz gemalter Miniaturen auf prächtigen Bucheinbänden verwendet. Auf Grund der Attraktivität wird eine besondere Kristallform des Marienglases, Montmartrezwillinge, in mineralogischen Sammlungen zur Schau gestellt.
Kalk, Abbau von Stinkschiefer (ein bitumenreiches, kohlensaures Kalkmagnesium), welches in Steigerthäler Brennöfen zu Baukalk gebrannt wurde. Verwendung eventuell auch als Dünger für den Ackerbau. Der Stinkschiefer überlagert den Anhydrit teilweise dünnplattig in abbauwürdiger Stärke.
Alabaster, auch "Hohensteiner Marmor" genannt, war durch seine Schönheit und Vielfalt in Europa konkurrenzlos. 14 verschiedene Arten wurden allein hier vor Ort gewonnen. Alabastergips aus dem Südharz wurde in der Renaissance als Rohmaterial für die Bildhauerei und Architektur verwendet. Es wurden Altäre, Epitaphien und Taufbecken gefertigt, sowie Mauerwerkssimse, Fenster- und Türeinfassungen. Anhydritstein der sogenannte "Steigerthäler Stein". wurde in Steinbrüchen gebrochen. Dieser teilweise dunkelgrau – hellgrau gebänderte und teilweise mit Marienglas (Gips) durchsetzte Anhydritstein wurde nach Maß gesägt und fand Verwendung als Baumaterial, wie Mauersteine, Fenster- und Türstürze, Futtertröge, Gehwegplatten u. a. Gips, durch Wasseraufnahme umgewandelter Anhydrit, bildet sich, wo dieser mit Luft und Wasser in Berührung kommt im Laufe vieler Jahre. Deshalb entsteht in Anhydritlagerstätten nach außen hin eine sogenannte Gipsrinde, welche vornehmlich zur Herstellung von Gipsmörtel u. a. Gipsprodukten abgebaut wurde. Gipsmörtel wurde in Baustellennähe gebrannt (Wasserentzug) und anschließend in Mörtelgruben mit Wasser und Sandzusätzen gebrauchsfertig gemacht.

 

4301 Steinkohlenbergbau "Am Gemeindewald"
(ehem. Lichtschacht des Tiefen- oder Graf - Friedrich - Botho - Schachtes) Beginn der Förderung um 1730. Einstellung der Bergbautätigkeit 1862.
Die Besitzer waren die Grafen von Stolberg - Roßla.
Der Stollen wurde 1740 – 1760 aufgewältigt.
Heute wird er wasserwirtschaftlich genutzt.
Seine Länge beträgt 1000 Meter.
Mehrere Lichtschächte waren erforderlich,
um die Grubenbaue mit Sauerstoff zu versorgen.
Die Fläche des Grubenrevier mit Steinkohlenrevier "Vaterstein" betrug 1400 x 600 Meter.
Gesamtförderung des Neustädter Steinkohlenreviers:
ca. 190 000 Tonnen Steinkohle und Brandschiefer
(größte Jahresleistung 2800 Tonnen)

 

4302 Steinkohlenbergbau "Am Vaterstein"
(Neustädter Steinkohlenrevier)
Beginn der Förderung: um 1730, Ende der Förderung: 1862
Der Abbau der Steinkohle erfolgte zu Beginn der Bergbautätigkeit in Tagebauen, später in Schachtanlagen.
Mit 80 Meter Höhe wurde die größte Teufe der Abbauschächte erreicht.
Die Schachtanlagen am "Vaterstein" wurden durch den "Oberen Stollen" später auch durch den "Mittleren Stollen" und "Tiefen Stollen" erschlossen.
Verwendung der Steinkohle: Schmiede- und andere Feuerarbeiten, Energielieferant in Salinen, Branntweinbrennereien, Ziegeleien, Alaun und andere Siedereien, Kalk- und Gipsbrennereien.

 

4403 Grube Frankort
Erste Erwähnungen dieser Grube finden sich Anfang des 18. Jahrhunderts. Mit Unterbrechungen wurde bis 1890 Roteisenstein (Hämatit) gefördert. Das Erz wurde zur St. Johannis Hütte in Ilfeld oder zur Hütte in Zarge geliefert. Förderung: 1754 20 t Erz, 1874 34 t Erz

 

4404 Oberer Harzeburger Zug
Wichtige Eisensteingruben des Ilfeider Reviers. Das genaue Alter des Bergbaus ist nicht bekannt, dürfte aber im 15. Jhd. liegen. Im Jahre 1848 werden die Gruben als seit langer Zeit verbrochen bezeichnet.
Gefördert wurde Roteisenstein (Hämatit) für die St. Johannis Hütte in IIfeld.

 

4405 Grube "Silber Kopf Zeche"
Auf dieser Grube wurden seit Anfang des 16. Jhd. (1525) Mangan Erze gefördert. Gefördert wurde aus 2 Stollen und aus einem Schacht.
Die Grube gehörte der Königlichen Klosterkammer in Hannover. Ab 1870 betrieb der Hotelier Julius Messe aus Hannover die Grube bis zur Einstellung im Jahre 1890.
1916 wurde die Grube unter dem Namen "llfeld's Mangan" wieder eröffnet. Am 30. Juni 1922 wurde hier die letzte Schicht im IIfelder Erzbergbau gefahren.

 

4406 Grube Braunstein Zeche "Bau an der Harzeburg"

Die Anfänge des Bergbaus liegen im 15. Jhd. Erste Erwähnung der Grube 1525. Einstellung der Grube 1922.
Wichtigste Braunstein Grube im lIfelder Revier.
Gefördert wurde aus Pingen und Stollen hochwertiger Braunstein (Manganerz) für den Export nach Holland (Amsterdam und Delft). Die etwa 1 m mächtigen Erzgänge wurden bis etwa 12 m unter Talsohle - abgebaut.
Fundpunkt der grössten Manganitkristalle der "Welt"!

 

4407 Poppenberg
Seit 1650 wurde hier Steinkohle gefördert. Die Steinkohlen des Südharzes konnten auf Dauer den importierten Steinkohlen, welche von besserer Qualität (höherer Brennwert, weniger Asche) und wohl auch kostengünstiger waren, nicht standhalten.
Deshalb wurde auch am "Poppenberg" 1880 die Produktion eingestellt. Fördermenge in den Jahren 1838 - 1861: 55600 Tonnen.
In den Jahren 1946 - 1949 erhielt der Abbau einen nochmaligen Aufschwung.
Verwendung der Steinkohle: Schmiede- und Feuerarbeiten, Branntweinbrennereien, Ziegeleien, Kalk- und Gipsbrennereien.

 

4408 Manganerzgrube "Braunstein Zeche"
Abbaufeld "Kleiner Möncheberg"
Erste Erwähnung des Manganerzbergbaus 1525.
Einstellung des Bergbaus 1922.
Pingen- und Grubenbetrieb, einer der wichtigsten Manganerzlieferanten IIfelder Manganerze haben gegenüber anderen Manganerzlagerstätten eine hohe Reinheit, deshalb war dieses Erz in der Vergangenheit sehr begehrt.
Verwendung:
- Farbstoff für Glasuren in der Töpferei, auch für Dachziegelglasuren
- Hilfsstoff zur Erzeugung farbloser Gläser ("Glasmacherseife"),
wurde zuerst in Venedig zur Spiegelherstellung ("Venezianerspiegel") verwendet
- Erzeugung von Chlorgas
- Zusatzstoff in der Metallurgie, hauptsächlich bei der Stahlherstellung
(heute wichtigste Verwendung)

 

4409 "Otto Stollen"
Der "Otto - Stollen wurde bis 1855 aufgewältigt. Er hatte die Aufgabe, neue Grubenfelder im westlichen Bereich der Steinkohlenlagerstätte zu erschließen und die einbrechenden Wässer abzuführen.
1861 erfolgte deshalb ein besonderer Ausbau als Entwässerungsstollen. Die Länge des Stollens beträgt 1050 m.
Der alleinige Betreiber war Graf Otto von Stolberg - Wernigerode.
1880 kam der Kohlebergbau zum Erliegen.
Im 19. Jhd. stand das Steinkohlenvorkommen noch einmal im wirtschaftlichen Interesse.
Fördermenge in den Jahren: 1861 - 1886: 107000 t
1921 - 1924: 11900 t
1946 - 1949: 7300 t
Die Abraumhalden vor dem "Otto –Stollen“ geben ein eindrucksvolles Zeugnis über den Umfang der untertägigen Arbeiten.
Heute wird der Stollen zur Trinkwasserversorgung genutzt. Verwendung der Steinkohle: Schmiede- und andere Feuerarbeiten, Branntweinbrennereien Ziegeleien, Kalk-und Gipsbrennereien.

 

4410 Eisensteingruben im Fischbachtal
Das genaue Alter der Gruben ist nicht bekannt, dürfte aber im 15. Jh. oder 16. Jh. liegen. Die Gruben "Forder Fischbach", "Hinter Fischbach", "Brausend Wasser" und "Tiefe Gruben" waren die Hauptlieferanten der St. Johannis Hütte in Ilfeld.
Im Jahre 1754 wurden ca. 170 t Eisenstein (Hämatit) an die Hütte geliefert. Nach Einstellung der St. Johannis Hütte wurde das Erz zu den Eisenhütten in Wieda und Zarge geliefert. Im frühen 19. Jh. Wurde der Grubenbetrieb wegen Erschöpfung der Lagerstätte eingestellt.

 

 

5701 Kaiser - Wilhelm II- Stollen
Um 1900 wurde durch die Südharzer Schwerspatwerke Max Döring in Niedersachswerfen ein 60 Meter langer und 1,5 Meter mächtiger Schwerspatgang erschürft und bis zu einer Teufe von ca. 7 Metern abgebaut.
Um 1910 wurde der 25 Meter lange Kaiser - Wilhelm II – Stollen aus nördlicher Richtung zum Spatgang getrieben. Abbau fand auf diesem, mit Unterbrechungen bis 1924 statt. Der Stollen war mit 2 - 5 Mann belegt.
5702 Grube Krippenberg
Die Anfänge des Bergbaus sind unbekannt. Um 1752 wird ein Schacht mit einer Teufe von etwa 28 Metern genannt. Im Jahre 1754 wurden 300 Karren Erz gefördert, das entspricht etwa 120 Tonnen. Der Bergbau kam Anfang des 19. Jhd. zum Erliegen.
Die Grube Krippenberg war seiner Zeit eine bedeutende Eisenerzgrube im Ilfelder Revier. Ihre Erze wurden zur St. Johannis Hütte in Ilfeld oder zur Zorger Hütte geliefert. Der Erzgang war meist 1 - 1,5 Meter mächtig und führte derben bis glaskopfartigen Roteisenstein (Hämatit). Der Erzgang wurde bis auf die Talsohle abgebaut und durch einen Tiefenstollen gelöst.

 

5702 Grube Krippenberg
Die Anfänge des Bergbaus sind unbekannt. Um 1752 wird ein Schacht mit einer Teufe von etwa 28 Metern genannt. Im Jahre 1754 wurden 300 Karren Erz gefördert, das entspricht etwa 120 Tonnen. Der Bergbau kam Anfang des 19. Jhd. zum Erliegen.
Die Grube Krippenberg war seiner Zeit eine bedeutende Eisenerzgrube im Ilfelder Revier. Ihre Erze wurden zur St. Johannis Hütte in IIfeld oder zur Zorger Hütte geliefert. Der Erzgang war meist 1 - 1,5 Meter mächtig und führte derben bis glaskopfartigen Roteisenstein (Hämatit).
Der Erzgang wurde bis auf die Talsohle abgebaut und durch einen Tiefenstollen gelöst.

 

5703 Schimmelshütchen
Der Beginn des Bergbaus ist unbekannt.
Im 18. und 19. Jhd. wurde Roteisenstein (Hämatit) gefördert. Von 1900 - 1922 wurde durch die Südharzer Schwerspatwerke, im "Otto Stollen" Schwerspat (Baryt) abgebaut.

 


5704 Grube Brandenberg
Die Anfänge des Bergbaus sind unbekannt. Keramikfunde belegen ihn aber für das 14. und 15. Jhd. Die Grube war mit Unterbrechungen bis 1890 in Betrieb. Die Förderung betrug im Jahre 1874 ca. 225,4 Tonnen, im Jahre 1877 nur noch 50,4 Tonnen. Der etwa 1 - 2 Meter mächtige Eisenerzgang führte guten Roteisenstein (Hämatit), Schwerspat und Dolomit. Er wurde durch mehrere Stollen und im Tagebau bis 6 Meter unter die Talsohle abgebaut. Die Erze wurden an die St. Johannis Hütte nach IIfeld oder an die Zorger Hütte geliefert.

 

5705 Rote Grube
Die Anfänge der bergbaulichen Tätigkeit sind nicht bekannt, reichen wohl auch hier bis in das 15. Jhd. zurück.
1754 wurden 50 t Eisenstein gefördert und an die Hütte in Zorge geliefert.
1874 wurde die größte Förderung mit 323 t erreicht.
1875 wurde der Grubenbetrieb eingestellt, der Erzgang war 1,5 - 2 Meter mächtig.

 

5706 Magdalena - Stollen
Betrieb auf Schwerspat
durch die Südharzer Schwerspatwerke "Max Döring" zu Niedersachswerfen 1909 - 1912.

 

5707 Grube Dachsfang
Die Anfänge des Bergbaus sind nicht bekannt. Die Grube war mit Unterbrechungen bis 1880 in Betrieb. Auf einem etwa 1,5 Meter mächtigen Erzgang wurde Roteisenstein für die Eisen - Hütten in IIfeld und Zarge gebrochen. Der Abbau reichte bis auf die Talsohle.
1877 wurden 117 Tonnen Erz gefördert.

 

5708 Grube Bergmanns Hoffnung
Die Grube wurde von 1838 bis 1890 durch die Gräflich - Stolberg Wernigerödische Bergbau Administration auf Manganerze betrieben. Von 1917 bis 1920 fand ein Nachlesebergbau statt. Die Erze wurden einmal in der Woche zum Braunstein Haus bei IIfeld zur Aufbereitung gebracht. Der Erzgang war 0,5 bis 1 Meter mächtig und enthielt hauptsächlich hochwertiges Weichmanganerz (Pyrolusit).

 

5709 Glück Auf Stollen
Der Beginn der Bergmännischen Aktivitäten ist nicht bekannt, beschränkte sich aber auf den Abbau von Eisenerz (Hämatit).
Von 1900 - 1922 wurde im ca. 65 Meter langen Stollen Schwerspat (Baryt), durch die Südharzer Schwerspatwerke, abgebaut.

 

5710 Grube Kuffberg
Das Alter des ersten Bergbaus ist nicht bekannt, dürfte aber 400 – 500 Jahre betragen. Im 18. Jhd. und Anfang des 19. Jahrhundert wurde verstärkt Abbau auf Roteisenstein (Hämatit) betrieben. Der Preis des Erzes lag bei 22 gute Groschen für den Karren (ca. 400 kg).

 

5711 Bischofs - Grube
Das genaue Alter der Pingenzüge dieser Grube ist zur Zeit noch nicht bekannt. Sie könnten aber mit der Hochmittelalterlichen oder Frühneuzeitlichen Eisenhütte, ca. 500 Meter entfernt, zusammenhängen.

 

5712 Anna - Stollen
1645 Genehmigung zum Aufsuchen von Steinkohle durch den Grafen zu Stolberg - Wernigerode im Sülzhayner Revier.
1862 Auffahrung des gräflich - Stolberg - Wernigerödischen Anna - Stollens mit einer Gesamtlänge von ca. 970 Meter. Das Kohleflöz wurde bereits bei einer Stollenlänge von 183 Meter getroffen, mit einem Einfallen von 7° nach Westen.
1890 Am 28.9. Anfahren alter Abbaue des Botho - Schachtes. Durch schweren Wassereinbruch wurden 13 Bergleute 2 Tage eingeschlossen. Durch die Kenntnis eines alten Bergmannes konnten sich die Eingeschlossenen über den Botho - Schacht retten.
1894 Schließung des Anna - Stollens.

 


5713 König - Wilhelm - Stollen
Der König - Wilhelm - Stollen erreicht bei 740 Meter Länge den Karl Martin - Schacht. Die Kosten der Auffahrung des Stollens betrugen 12047 Taler und 22 einhalb Groschen. 1920 Beginn der Aufwältigung des König - Wilhelm - Stollens durch die Firma Giebeler und Söhne aus Siegen. Nach der Instandsetzung des König - Wilhelm – Stollens wurde 1921 mit einer Belegschaft von 30 Mann 1164 Tonnen Steinkohle gefördert. Der Absatz betrug 582 Tonnen Steinkohle.
Durch ständige Verschlechterung der Absatzlage (ungünstige geologische Verhältnisse) entschloß sich die Mitteldeutsche Steinkohlenbergwerks - Aktiengesellschaft Südharz am 30.06.1925 den Betrieb auf dem König - Wilhelm - Stollen einzustellen.
Alle Maschinen und Ausrüstungen wurden versteigert.

 

5714 Am Ahlbrand
Das genaue Alter der Pingenzüge dieser Grube ist zur Zeit noch nicht bekannt. Sie könnten aber mit der Hochmittelalterlichen oder Frühneuzeitlichen Eisenhütte ca. 500 Meter entfernt zusammen hängen.

 

5715 Schwerspatgrube Anna (Betriebspunkt Claversberg)
Von 1910 - 1914 wurde auf dieser Grube Schwerspat (Baryt), bis zu einer Teufe von 6 Metern abgebaut. Ein Stollen zur weiteren Förderung wurde 1918 begonnen, jedoch nicht fertiggestellt.
Der Schwerspat wurde als Ballastspat (Bohrindustrie) in die USA verkauft. 1958 fanden letztmalig Erkundungsarbeiten auf Schwerspat statt.

 


5716 Grube Spitzenberg
Eisensteingrube des 18. Jhd. Anfänge vermutlich schon im 17. Jhd.
Im 19. Jhd. mehrmalige, aber erfolglose Abbauversuche.
Auf der Grube wurde Roteisenstein gefördert (Hämatit).

 

5717 Der Botho - Schacht
Benannt nach dem "Erbprinzen" Botho.
Der Botho - Schacht wurde 1850 erbaut.
Die Förderung von Steinkohle erfolgte von 1856 - 1867.
Es wurde in drei Schichten gearbeitet. Im Schacht wurde von Hand gefördert. Die Hunte (Wagen) wurden durch Schlepper geschoben. Pferde gab es im Schacht nicht.
Drei Gründe, die zur Schließung des Schachtes führten:
1. Grubenunglücke durch Wassereinbrüche
2. Minderwertige Steinkohle
3. Transport der Steinkohle mit zweirädrigen Ochsenkarren nach IIfeld (11 km). Zur gleichen Zeit kam gute Steinkohle per Bahn aus dem Ruhrgebiet nach Nordhausen.
Vom Botho - Schacht bestand ein Stollensystem zur Anna – Zeche am Tosborn. Der Anna- Stollen war 1862 - 1894 in Betrieb.

 

5718 Schwerspatgrube "Anna"
Der Abbau des Schwerspates erfolgte in den Jahren 1910 - 1917 durch die Südharzer Schwerspatwerke Max Döring in Niedersachswerfen und bis 1922 durch die Firma Pretschner und Fritsching aus Dresden.
Der Schwerspat wurde im Tagebau und aus kurzen Stollen gewonnen. Der Schwerspat ist teilweise bis 2 m mächtig, und setzt bis unter die Talsohle, wo er vom "König - Wilhelm - Stollen" durchfahren wurde.

 

5719 "Karl - Martin - Schacht"
Im Jahre 1866 erreicht der Schacht bei einer Teufe von ca. 40 m ein Steinkohlenflöz mit einer Mächtigkeit von 1,2 m und von bauwürdiger Qualität.
Wegen starker Wasserzuflüsse soff der Schacht im Sommer 1867 ab.
1868 erreichte der "König - Wilhelm - Stollen" den Schacht und löste die Wasser. Bis zu seinem Zusammenbruch im Jahre 1895 diente der "Karl - Martin Schacht" dem Sülzhayner Steinkohlenbergwerk als Wetterschacht. Nach einem erfolglosen Versuch zur Aufwältigung des Schachtes wurde im Jahre 1921, etwa 50 m südlich ein neuer Wetterschacht geteuft.