Bergwerksmuseum Grube Glasebach

Grube Glasebach

Die Übertageanlage umfaßt eine Ausstellung mit Exponaten zum alten und neuzeitlichen Bergbau des Straßberger Reviers und der Grube Glasebach.

Auf dem Freigelände befindet sich die intakte Maschinentechnik zum Vorführen und zur Dokumentation. Der Untertagebereich bezieht sich orginal auf den Altbergbau des 18. Jh. Der Besucherrundgang beginnt in der übertägigen Radstube mit dem rekonstruierten Kunstrad (Durchmesser 9,5 Meter), 21 Meter unterhalb des Fördergerüstes und führt über die Stollensohle. Befahren werden über eine im Hauptschacht eingebaute Treppenkonstruktion die erste und zweite Sohle. Von besonderer Bedeutung sind die noch vorhandenen Orginalteile der "Straßberger Schwingkunst" (Wasserhebetechnik), die Eichenholzverzimmerung der Strecken, der Nachweis alter Abbauverfahrenstechnik, kunstvolle Trockenmauerungen sowie die reiche und farbige Mineralisation der Grube. Die Führung dauert ca. 80 Minuten und erstreckt sich in einer Teufe von 40 Meter.

Das Straßberger Bergwerksmuseum beinhaltet zwei zeitlich gestaffelte, geteilte Anlagenbereiche.
Eine Übertageanlage, die dem neuzeitlichen Bergbau der Nachkriegszeit bis zum Jahr 1992 darstellt.
Zum anderen die untertägige Grube Glasebach, welche den historischen Bergbau aus der Zeit des 18.Jahrhundert veranschaulich.
Eine museale Ausstellung zeigt einige Exponate sowohl aus der zeitgeschichtlichen Entwicklung des Besucherbergwerkes als auch Exponate zur Wasserhaltung und Wasserlösung.

Geologie

Der Glasebachschacht baute auf dem Straßberg - Neudorfer Gangzug.

Dieser setzt ungefähr 3,5 km westlich von Straßberg ein und erstreckt sich über eine Entfernung von 15 km bis Königerode. Das durchschnittliche Einfallen nach Norden beträgt 45 - 60 Grad. Die Hauptmineralisation besteht aus Fluorit - Quarz - Kalzit. Unregelmäßig treten auf Chalkopyrit - Arsenopyrit - Galenit - Sphalerit - Wolframit - Scheelit - Siderit. In horizontaler Richtung wechselt die Erzfindung der Gangspalten recht auffällig. Taube Zwischenmittel wechseln mit vererzten Partien (sogenannte Linsen). Es wurden Gangmächtigkeiten bis zu 30 Metern beobachtet. Als Nebengestein treten devonische und kulmische Tonschiefer Grauwacken, Grauwackenschiefer und häufig Lamprophyre auf.

 

  Öffnungszeiten:  
  täglich 9.30 Uhr - 16.00 Uhr  
  Führungen stündlich 10.00 Uhr - 15.00 Uhr  
  Sonderöffnungen Außerhalb der Öffnungszeiten sind Führungen auf Anmeldung jederzeit möglich.  
 

 

 

Bergbauliche Wasserwirtschaft

Erweiterte sich in einem Bergrevier die Anzahl der Gruben mit immer größeren Tiefen, so waren der Muskelkraft von Mensch und Tier bald Grenzen gesetzt. Technische Hilfsmittel in Form vorerst hölzerner Mechanik kamen zum Einsatz.



Riesige Wasserräder, sogenannte Radkünste, wurden mit Wasserkraft in Bewegung gesetzt. Über Antriebstangen lenkten sie die so gewonnene Energie auf Pumpensätze und Hilfsmaschinen, die das Wasser aus dem Inneren des Berges heraufhoben, in Pochwerken Erze und Mineralien zerkleinerten und sortierten, den Verhüttungsprozeß erleichterten und die Holzgatter der Schneidemühlen antrieben.

 

Die noch vorhandenen Zeugen der frühen Technikgeschichte der bergbaulichen Wasserwirtschaft konzentrieren sich auf den Raum Straßberg-Neudorf. Sie reichen zurück bis ins Jahr 1610 und sind 1992 mit der Bezeichnung
"Flächendenkmal Unterharzer Teich- und Grabensystem"
unter Denkmalschutz gestellt worden.